Parteipolitik zum Wohle des Volkes
Engagement nach der Straße folgt dem auf der Straße, so haben es die Grünen in den 80zigern nach den Anti Atomkraft Demos vorgemacht. Auch aus “Fridays for Future” scheinen sich die Einen oder Anderen in die Müh(l)en des demokratischen Prozesses stürzen zu wollen. Gut so, endlich. Aber seid vorgewarnt: geht zu vielen, streitet gemeinsam, denn die alten Parteistrukturen sind wie ein alter Tanker – noch geölt, noch auf Kurs dadurch in gelebten vorgegebenen Abhängigkeiten sehr schwer manövrierbar. Die Jusos haben durch langfristiges strategisches Geschick den Tanker ihrer Mutter, der guten alten Dame SPD in Fahrt gebracht, ob das die Rettung vor dem Untergang oder der finale Eisberg war, wird sich weisen.
Seit Mitte 2003 bin ich nach allen mit der öffentlichen Hand verbundenen Funktionen als unabhängige Unternehmerin Parteimitglied geworden, da man meiner Auffassung nach die beste Politik aus der eigenen Unabhängigkeit gestalten kann. Darin liegt natürlich genau das Problem, denn nur gegenseitige Abhängigkeiten führen zu den Handreichungen der parteiinternen Kletterleiter.
Parteipolitik muss Regeln haben, keine Frage. Dazu gehört natürlich ein (Ver)Dienst an der Partei; man muss sich wie im normalen Leben sein Platz suchen und gemäß seiner Haltung agieren. Das ist – zudem als Entscheiderin des schnellen Tuns – verwöhnt, nicht ganz einfach, denn Demokratie, zumal unsere liberale, ist ein langwieriger Prozess. Es muss immerfort auf das Neue gerungen und gestritten werden um einen machbaren, aber auch engagierten un gerade in heutigen Zeiten visionären Weg zu beschreiten. Warum nicht den “new deal” wagen, wenn selbst die EU einen “green deal” hinlegt?
Gerade jetzt ist Haltung, Ideenreichtum, Engagement und Erfahrung zugleich gefordert. Neue Gesichter können auch Ältere als neue Mitstreiter sein – letztlich macht es die Mischung aus. Geschichte wiederholt sich, dazu hilft Erfahrung außerhalb der Politblase, auch ohne Mandatsbestreben. Ich wünsche mir als einfaches Parteimitlied mit kleinen ehrenamtlichen Funktionen, dass wir neue Mitstreiter gewinnen, es kann nicht sein, dass nur ca 2 % der Bevölkerung überhaupt in den vorgegebenen Strukturen des Grundgesetztes engagiert sind! Ich wünsche mir, dass Alt, Jung, Mann, Frau aus den jeweiligen social media geformten gesellschaftlichen Blasen herausgeholt werden, aber ebenda nicht um in die nächste Blase hineinzukommen, sondern um sie durchlässig für Neues zu machen!
Mit unseren demokratischen Mitteln der repräsentativen Demokratie müssen wir die erheblichen Ausfransungen unserer Zivilgesellschaft zu verhindern suchen. Das ist mühsam, aufwendig, aber es ist es wert, zudem wir eben nicht allein leben, sondern in einer Gemeinschaft, die sich Regeln auferlegt hat. Ich wünsche mir den politische Diskurs jenseits von Hysterie, Gleichmacherei, Blockaden und Ausschließeritis .Ideologien in Totalitätsfantasien führen ebenso wenig zu einer sich gegenseitig (wieder) respektierenden Gesellschaft wie Ruppigkeit, Hass oder gar Angriffe auf Menschen.
Ich wünsche mir, dass wir streiten, ohne uns zu verletzten, dass wir unsere Sprache wiederfinden in all den selbstgemachten parteigewundenen politisch korrekten Ausdrücken. Ich wünsche mir, dass wir die Angst verlieren, etwas Falsches sagen zu können, natürlich in der Aussage mit dem nötigen Respekt vor dem anderen; wissend, dass die eigene Freiheit da aufhört, wo die andere anfängt. Ich möchte die in politischen Mandaten und Verantwortung agierenden ermuntern, nicht nur Entstandenes zu reparieren, sondern die Herausforderungen mit einem Lachen und einem geraden Kreuz endlich über eine strategische Vision zu Machbarem zu formen!
Also liebe Leute, macht Euch mal Zeit frei für positive Gedanken über unser Land und unsere Gesellschaft und macht mit, egal wo im demokratischen Spektrum! Fröhliche und friedliche Weihnachten und auf ein Neues in 2020!